Mit der ersten und dritten Ausstellung legen wir ein Schwergewicht zum Themenkreis Migration, Fremdsein und multikulturelle Gesellschaft. – Die erste Ausstellung «Das Kind und die Fotoschachtel» zeigt Fotografien von Markus Baumann aus Santa Sofia d’Empiro, wo heue noch Nachfahren von Flüchtlingen leben, die breits 1475 vor den Osmanen aus Albanien geflohen sind und ihre Kultur bis heute bewahren konnten. Einer davon, der Schriftsteller Francesco Micieli lebt heute in der Schweiz. Er steuert Texte aus seiner Heimat in Arberesch und Deutsch bei, Felix Hochuli Tondokumente. – Mit der dritten Ausstellung «Face of Berne» zeigt Andreas Wiesmann mit seinen Holzschnitten, wie interessant, vielfältig und farbenfroh das Gesicht auf unseren Strassen dank internationaler Durchmischung geworden ist. Einen aktuellen und lokalen Bezug schafft er dabei mit Portraits von Bewohner:innen des Asyl- und Integrationszentrums «Untere Mühle» in Steffisburg. Eine Begegnung von Asylant:innen mit Steffisburger:innen auf Augenhöhe und damit Barrieren abzubauen und das gegenseitige Verständnis zu fördern, ist sein Ziel.
Dazwischen zeigen wir einen Querschnitt zum Schaffen der Interlakner Künstlerin Barbara Kiener, eine bunte Palette, stets mit Fokus auf gesellschaftspolitische Themen. Ihre Arbeiten und Ausstellungen sind stets hochaktuell und fordern die Besuchenden zum Mit- und Weiterdenken. – Aufgelockert wird das Programm dann mit einem Künstler-Trio aus Leipzig, das ebenfalls den Dialog mit den Passanten sucht, in ihrer Art aber spielerischer und unbelastet daherkommt. Die Arbeiten von Zora Berweger, Stefan Guggisberg und Sebastian Stumpf bilden ein mehrdimensionales Koordinatensystem, in dem sich die Betrachtenden bewegen und neu verorten können. -Zum Jahresende setzt die «Cantonale» auch 2024 den Schlussstein mit einer Auswahl zum aktuellen regionalen und überregionalen Kunstschaffen.